Wie schon gesagt, dass die Seele ein ganzes Jahr lang von einer Reise zehren kann, ist eine dicke, fette Lüge. Es liegt nicht in der Natur der meisten Menschen, dauerhaft zufrieden zu bleiben und lange von Dingen zu zehren. Zumindest nicht in meiner Natur. Der Alltag überschattet schnell auch das noch so intensivste Urlaubserlebnis. Dabei verhält sich die Dauer einer Reise leider nicht proportional zum Erholungseffekt und die Rechnung, je länger man fort war, umso länger fühlt sich der Kopf im Büro noch nach Australien an, geht selten auf.
Auch nach fünf Wochen Inselhopping haben wir uns schnell wieder an den Trott zwischen Einkaufen und E-Mails checken gewöhnt. Mechanisch gehen wir unseren Verpflichtungen nach und dürsten schon wieder nach der nächsten Auszeit. Selbst wenn Vorfreude die schönste Freude ist, man sollte ihre Dauer nicht überstrapazieren. Denn wer bringt es schon fertig, im Herbstgrau federleichten Schrittes in die Arbeit zu hüpfen, weil für kommenden Juli die große Traumreise gebucht ist?
Also ist es nur logisch, dass ein großer Jahresurlaub uns nicht wirklich befriedigt. Viel effizienter und naturgemäßer wäre es für uns, einfach alle paar Wochen einige Tage wegzufahren. Die positiven Effekte des Reisens, das Vergessen des Alltagsstresses, Gelassenheit und Glückshormone tankst du schon kurz nach deiner Abreise – sobald du dich darauf einlässt, innerlich herunterzufahren und das Leben zu genießen.
Ein weiterer Vorteil ist die damit verbundene Flexibilität. Du musst nicht mehr Monate im Voraus große Reisen planen und viel Zeit damit verbringen, nach billigen Flügen, perfekten Hotels und aufregenden Aktivitäten zu recherchieren. Du kannst einfach spontan (oder zumindest nur wenige Tage oder Wochen) vorher entscheiden, wohin es dich zieht und ins Kurzzeitabenteuer springen. Darüber hinaus kannst du deine Reise an aktuelle Preise anpassen und von Last-minute-Angeboten profitieren.
Außerdem lernst du, auf dich zu hören. Du ziehst die Reißleine, noch bevor dich der Stress in die Knie zwingt. Vielleicht fährst du normalerweise in die Berge, hast aber auf einmal total Lust auf den Bodensee? Dann hält dich nichts, diesem Trieb nicht einfach nachzugeben und dir einen kleinen Wunsch zu erfüllen. Denn selbst wenn sich herausstellt, dass du doch kein Wasser-Typ bist, ein Wochenendtrip ist kurz und verschwendet keine Urlaubstage und die nächste zweitägige Auszeit geht dann eben wieder nach Tirol.
Ich habe beispielsweise manchmal einfach das Bedürfnis, das Meer zu sehen, Wellenrauschen zu hören und Fußabdrücke im Sand zu hinterlassen. Wenn es mich also an einem Dienstag überkommt, dann könnt ihr euch ja denken, was ich Freitagnachmittag nach der Arbeit tun werde… Wenn du die Möglichkeit hast, auch so spontan mal zwei Tage den Flugmodus anzuschalten und abzutauchen, tu es einfach!
Ich gebe es zu, ich war lange Zeit kein Fan vom Urlaub im eigenen Land. Der Grund ist folgender: Wenn ich nur einmal im Jahr verreise, dann will ich in dieser Zeit etwas erleben, ich will mehr erleben. Dann will ich in eine fremde Kultur eintauchen, Menschen treffen, die anders aussehen, oder eine Sprache hören, die ich nicht verstehe. Ich will Essen probieren, von dem ich Magenschmerzen bekomme, weil ich die Gewürze nicht gewohnt bin, will Temperaturen erleben, die meinem Kreislauf zu schaffen machen. Ich will entweder den absoluten Verzicht (also Zelt, Schlafsack und 35l Rucksack) oder den puren Luxus im All-inclusive-Fünfsternehotel.
Ich habe nur diese paar Wochen und die sollen verdammt noch mal die geilsten Tage des Jahres werden. Wenn du jetzt denkst: „Ja, genau so seh ich das auch!“ – warte bitte kurz, ich habe gesagt, das war lange Zeit so. Mittlerweile denke ich ein bisschen anders.
Es ist nämlich so: Diese drei Wochen waren zwar immer unfassbar gut, aber sie waren eben auch unfassbar schnell vorbei. Und: Wenn man sich oft in den unterschiedlichen Winkeln der Welt rumtreibt, trifft man viele andere Reisende, die einem dann erzählen, wie toll Deutschland ist. Und dann sitzt du da, auf Bali, und lässt dir von einem Inder und einer Kanadierin erzählen, wie „awesome“ dein Heimatland ist. Du hörst Geschichten über die „stunning landscape“ der Lüneburger Heide und „what a life-changing experience“ ihre Wanderung im Schwarzwald doch war. Du sitzt zwischen ihnen, lächelst und nickst und bekräftigst sie in ihren Aussagen, hast aber eigentlich absolut keine Ahnung, wovon die beiden reden. Eine lebensverändernde Wanderung im Schwarzwald? Du hast zwar die halbe Welt gesehen, aber noch nie dein eigenes Land bereist.
So kam ich zu den Wochenendtrips. Zwei Tage raus, mal einen Brückentag dazu, mal montags „krank“ gemeldet und schon kommt man in den Genuss einer neuen Form von Reisen. Hier geht es nicht um den Nervenkitzel: Man kann sich verständigen, fällt nicht auf und der Jetlag hält sich auch in Grenzen. Dafür lernt man sehr viel. Man erfährt Ungeahntes über das eigene Land und die eigene Kultur. Was ist eigentlich dieser Patriotismus, worauf ist man hier denn stolz oder auch nicht?
Was heißt es, wenn eine Stadt im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde und wie sehen diese ganzen Sehenswürdigkeiten aus, von denen die Touristen immer erzählen? Was unterscheidet die Nordsee von der Karibik, warum ist Wald nicht immer Wald und – warte: Es gibt frei lebende Seehunde nicht nur in Neuseeland, sondern auch an der Ostsee?
Ich verspreche dir, ich hatte bereichernde Erkenntnisse, spannende Unterhaltungen und ja, auch den einen oder anderen Kulturschock innerhalb unserer Landesgrenzen. So habe ich wunderschöne Wochenenden verbracht. Ich habe neue Freunde gefunden, die ich jetzt sogar gelegentlich spontan besuchen kann – weil sie, anders als meine bisherigen Reisebekanntschaften, nicht über den ganzen Erdball verstreut wohnen, sondern maximal sieben Autostunden entfernt.
Um bei den Freunden zu bleiben: Es ist ein Thema, das wohl jeder von uns irgendwie mal durchlebt hat. Man wird irgendwo geboren, findet Kindergartenfreunde, geht zur Schule, die ersten ziehen weg, man macht seinen Abschluss und spätestens dann zerstreut es einen ganzen Jahrgang an jungen Menschen, die zusammen die prägenden Jahre ihres Heranwachsens verbracht haben, wie Löwenzahnsamen in alle Himmelsrichtungen. Am Anfang schreibt man sich oft, hat sich viel zu erzählen, fährt noch regelmäßig in den Heimatort. Aber mit den Jahren schläft der Kontakt ein, wird träger. An Weihnachten trifft man sich, weil viele die Familie besuchen kommen, aber auch das hört irgendwann auf. Man hat neue Freunde, man vergisst die alten. Man schreibt sich vielleicht zum Geburtstag, das wars.
Wäre ein Wochenendtrip in eine andere Stadt der Republik nicht die ideale Gelegenheit, um alte Freunde wieder zu treffen? Ein Kurzurlaub, der gleich doppelt beglückt: Man besucht lieb gewonnene Menschen und hat gleichzeitig eine kleine Auszeit. Die besten Stadtführer sind schließlich die Personen, die schon einige Jahre an dem jeweiligen Ort leben. Sie kennen die beliebtesten Bars, die schönsten Parks und die leckersten Restaurants – die perfekten Destinationen, um ein bisschen Zeit zu zweit zu verbringen und in Erinnerungen zu schwelgen.
Eine zweite Variante des Wiedersehens ist, sich gemeinsam ein Ziel zu suchen, an dem man zusammen ein Wochenende verbringt. Das ist besonders dann eine gute Möglichkeit, wenn man weit auseinander wohnt. Dann trifft man sich am besten in der Mitte. So kann man sich gemeinsam dem Abenteuer „eigenes Land entdecken“ hingeben und quasi zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Jeden Tag findet irgendwo etwas Besonderes statt. Perfekt für ein kulturgespicktes Wochenende. Es gibt diverse Konzerte, Lesungen, Festivals, (Dorf-)Feste und viele weitere Events, die im ganzen Land verteilt stattfinden. Ein Wochenendtrip ist die ideale Gelegenheit, um einem dieser Festivitäten einen Besuch abzustatten. Hier hab ich dir einfach einmal ein paar Veranstaltungen, die regelmäßig jedes Jahr stattfinden, zusammengestellt (ohne genaue Daten, weil die variieren können, aber wenn du das Internet befragst, findest du bestimmt alle Infos, die du brauchst). Lass dich inspirieren!
Europa, das ist der Kontinent, auf dem du und ich wohnen. Die Europäische Union, das ist der Politikerclub, der in Brüssel sitzt und dafür sorgt, dass in Europa Frieden herrscht. So viel zum Hintergrund und dem vordergründigen Zweck der EU. Was du und ich persönlich für Vorteile daraus ziehen können und was das alles mit Wochenendtrips zu tun hat, erfährst du jetzt in einer kleinen Lobeshymne auf die schönste und vielfältigste Reiseregion direkt vor deiner Haustüre: Europa.
Europa ist ein Privileg. Die Europäische Union hat nicht nur Frieden in einen kleinen, politisch unruhigen Kontinent gebracht und für kostenloses Roaming gesorgt, nein, sie hat uns auch offene Grenzen in sämtliche Himmelsrichtungen beschert! Was genau das bedeutet? Du kannst ohne viel Aufhebens, ohne Passkontrollen und ohne Visum einfach so spontan mal in ein anderes Land fahren. Wenn du also Lust auf andere Sprachen und andere Gewohnheiten hast, musst du nicht weit reisen, du musst nicht einmal fliegen.
Schon die unmittelbaren Nachbarländer sind unfassbar vielseitig und ähnlich spannend wie Länder in Asien und Afrika. Ob du im romantischen Böhmerwald wanderst, dir Hollands Küstenlandschaften mit dem Rad erschließt oder Österreichs Hochalpen zu Fuß überquerst – jedes Land lockt mit seiner ureigenen Farbe, Kultur und Natur. Du musst nur noch eintauchen.
Europa eröffnet uns zahlreiche Möglichkeiten. Was es wirklich bedeutet, auf kleinstem Raum so viel Vielfalt zu haben, wurde mir bewusst, als ich mich mit einer Neuseeländerin unterhielt. Sie beneidete mich darum, Europäerin zu sein. „Mann“, sagte sie zu mir, „wenn ich in ein anderes Land reisen möchte, muss ich ein Flugzeug nehmen und mindestens 4h fliegen. Und dann sprechen dort immer noch alle dieselbe Sprache wie ich.“ Verdammt noch mal, dachte ich, diese Kiwi hat so recht.
Wir Deutschen, bzw. in Deutschland lebenden, unterscheiden uns in unserer Kultur, unseren Gewohnheiten, unserer Kulinarik z.B. massiv von den Franzosen, von den Polen, von den Belgiern – okay, vielleicht nicht so sehr von den Österreichern, aber ihr versteht, worauf ich hinaus will, oder? Wir haben die Möglichkeit, so viele Länder zu bereisen, ohne dafür eine wirklich große Strecke zurücklegen zu müssen. Wir können so viel Vielfalt erleben, so viel interkulturellen Austausch betreiben, ohne dafür unermesslich viel Zeit oder Geld aufwenden zu müssen. Und was mache ich? Ich verreise einmal im Jahr, sehe eine andere Kultur, besuche ein anderes Land. Dabei könnte ich so viel mehr aus meinen freien Tagen machen. Ich könnte quasi einfach so, spontan, für zwei Tage in ein anderes Land reisen, dort Abenteuer erleben, Energie tanken, mich erholen, Freunde treffen, Sprachen lernen...
Wer hat noch mal gesagt, für einen richtigen Urlaub braucht man mindestens zwei Wochen?
Und einmal im Jahr Urlaub machen reicht vollkommen aus?
Und an einem Wochenende kann man unmöglich eine richtige Erlebnisreise unternehmen?
Was ich sagen will, ist: Direkt vor der Haustür warten viele spannende Reiseziele! Und: Wochenendurlaube sind die ideale Form, um viel Neues zu entdecken und sich dabei auch nachhaltig zu erholen.
Wandertage im Harz inkl. Abendessen & Lunchpaket
7 x Frühstücksbuffet zum Schlemmen
5 x Abendessen mit regionalen Produkten*
5 x Lunchpaket- selbst gestaltet vom Büfett
2 Romantiktage in St. Peter Ording I Winter
1 x reichhaltiges Frühstück vom Buffet
1 x Flasche Sekt für romantische Momente
1 x Flasche Mineralwasser auf dem Zimmer
Blütenparadies im Bodensee - Insel Mainau | 3 Tage
2 x abwechlungsreiches großes Frühstücksbuffet
1 x Eintritt Blumeninsel Mainau
inkl. gefüllter Minibar
Einen Tag Weg! Allein oder zu Zweit inkl. Solemar Therme
1 x reichhaltiges Frühstück vom Buffet
1 x 3-Stunden Ticket für die Solemar Therme
1 x 4-Gang Menü
4 Tage Aktiv erholen auf dem Land im Niederrhein
3 x traumhaftes Frühstücksbuffet
1 x Gericht zur Auswahl am Abend aus der HP- Karte
inklusive Wander- & Stadtkarten der Umgebung
Kurzurlaub in Lutzmannsburg MIT Frühstück und MIT Therme | 2 volle Tage | 1 Nacht
1 x reichhaltiges Frühstück vom Buffet
2 x Thermeneintritt in die Sonnentherme*
inkl. gratis Fahrradverleih