27. Dezember 2019 | von Ivonne

Kurzurlaub in Deutschland mit internationalem Flair

Um Menschen aus fernen Ländern zu treffen und fremde, auf den ersten Blick vielleicht befremdliche Kulturen ein wenig näher kennenzulernen, sind keine weiten Reisen notwendig. Ein Kurzurlaub oder ein verlängertes Wochenende reichen oft aus, um deinen Hunger nach Exotik zu stillen, zumindest vorübergehend. Damit du deinen multikulturellen Kurztrip buchen kannst, musst du lediglich wissen, in welchen Städten eine Brise internationaler Flair weht. Einige dieser Kurzreiseziele stelle ich dir jetzt vor, darunter auch meine beiden Top-Favoriten für ein langes, erholsames und erlebnisreiches Wochenende, die alle Voraussetzungen erfüllen für einen wirklich gelungenen Kurzurlaub in Deutschland mit internationalem Flair.
Einleitungsbild

1. Berlin: Von Natur aus global

Die Bundeshauptstadt und ihr Umland waren schon zu Kaisers Zeiten ein beliebter Treffpunkt für Menschen aus aller Welt, was einige Attraktionen beweisen: die Römischen Bäder im nahen Potsdam zum Beispiel, oder das Chinesische Haus im Schloss Sanssouci. Aber auch der 1844 eröffnete Zoologische Garten in Berlin. Dieser älteste Zoo Deutschlands gilt mit über 1.400 Tierarten aus allen Kontinenten zu den angesagtesten seiner Art überhaupt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Berlin gezwungenermaßen international, denn die vier Siegermächte hatten sich jeweils ein großes Stück vom Kuchen gesichert. Nachdem das menschenverachtende Stück Beton namens Berliner Mauer weitgehend verschwunden war, erlebte das wiedervereinigte Berlin einen multikulturellen Frühling, der scheinbar nicht mehr aufhören will.

Berlins internationale Museumswelt

Auf der Museumsinsel in der Spree erwartet dich das Pergamonmuseum, das eigentlich aus drei Sammlungen besteht. Neben dem Antikenmuseum mit Pergamons berühmtem Altar sind auch das Museum für Islamische Kunst und das Vorderasiatische Museum Teil des Komplexes. Etrusker und Römer bewohnen das Alte Museum. Das Neue Museum teilen sich Ägypter wie die weltbekannte Nofretete, Trojaner und die Stämme aus der Zeit der Völkerwanderung. 

Moderne internationale Zusammenarbeit repräsentiert die East Side Gallery in Berlin-Friedrichshain: Künstler aus der damals in den letzten Atemzügen liegenden DDR, aus Westdeutschland und aus verschiedensten Ländern der Welt beteiligten sich an diesem Kunstprojekt. Graffiti von weltbekannten Meistern zieren seither das längste verbliebene Stück der Berliner Mauer. Schon seit dem 17. Jahrhundert ein permanenter Gast ist der Französische Dom vis-à-vis dem Deutschen Dom. Beide Bauten sind auf ihre eigene Weise einzigartig prachtvoll.

Attraktionen in der „Weltstadt mit Herz und Schnauze“

Sea Life Centre Berlin

Auch kulinarisch präsentiert sich Berlin weltoffen. In den Hackeschen Höfen, einem architektonisch ausgefallenen Konstrukt, haben sich Gourmet-Lokale ebenso angesiedelt wie am modern gestalteten Potsdamer Platz, dem vielleicht neuen Berliner Zentrum. Am Kurfürstendamm, dem liebevoll Ku'damm genannten Prachtboulevard, findest du Genüsse aus aller Welt. Auf der Neuköllner Sonnenallee mit dem Spitznamen Arabische Straße kannst du Hummus, Bagel, Currys und exzentrische mediterrane Gerichte verkosten. Oder du stöberst im KaDeWe, dem Kaufhaus des Westens. Dessen Schlemmermeile präsentiert Köstlichkeiten, von denen du etliche bestimmt noch nie probiert hast. Neben kulinarischen Spezialitäten haben auch namhafte Attraktionen aus anderen Ländern den Weg nach Berlin gefunden. Darunter das ursprünglich aus London stammende Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds am Brandenburger Tor. 

Südlich von dem Museum begeistern unsere dänischen Nachbarn mit dem aufwendig gestalteten Legoland am Potsdamer Platz. Ebenfalls aus England kommt das weltweit vertretene Sea Life Centre. Du findest das Aquarium mit seinen rund 4.000 exotischen Wassertieren nahe dem Roten Rathaus, wo auch der gigantische AquaDom errichtet wurde.

2. Hamburg: Das Tor zur Welt - internationaler geht's kaum

Mein Herz schlägt für Hamburg, denn die Elbmetropole weiß auf jede erdenkliche Art zu begeistern. Die zum UNESCO-Welterbe gehörende historische Speicherstadt ist der perfekte Ort, um diese Behauptung zu überprüfen. Hier befindet sich das Deutsche Zollmuseum, wo die teilweise außergewöhnlichen Exponate zeigen, was bei Schmuggelversuchen von den Zöllnern entdeckt wurde. Oder in Spicy's Gewürzmuseum, wo es bereits am ersten Regal nach Südsee riecht – und dir nur einen Schritt weiter die Düfte Asiens entgegenschlagen. 

Skurril, bizarr und immer lustig ist eine Stippvisite bei Harry in seinem Hafenbasar. Die verrücktesten Andenken, die Seeleute nach Hamburg geschleppt haben, sind zu sehen. Darunter der Totenschädel eines angeblich echten Vampirs, Tanzmasken aus Afrika oder Blasrohre aus dem Amazonasgebiet. Diese absurden Souvenirs stehen teilweise zum Verkauf, denn im Lager wartet weiterer extravaganter Klimbim in übervollen Kisten, gestapelt bis zur Decke.

Gegenüber des Dar-es-Salaam-Platzes und des Denkmals für den Piraten Störtebeker erwartet dich das Internationale Maritime Museum Hamburg. Es präsentiert vorwiegend Schiffsmodelle, und zwar tausende davon, sogar in Flaschen. Willst du dich von der aktuellen Weltoffenheit der Hansestadt überzeugen, dann genügt ein Besuch des Großmarkts gleich nebenan. Der größte Frischwarenumschlagsplatz Deutschlands ist bekannt für seine unvorstellbare Vielfalt an Früchten, Gemüsen, Fisch und Fleischspezialitäten aus aller Herren Länder.

Internationales Maritimes Museum Hamburg

Hamburgs globale Viertel

Die Reeperbahn haben Menschen aus allen Staaten der Erde bereits besucht. Das zumindest behaupten die Wirte der traditionsreichen Seemannskneipen, in denen oft bunte Mitbringsel aus fernen Ländern die ansonsten – typisch hanseatisch – nüchterne Dekoration bereichern. Dass Hamburg mit St. Georg ein angesagtes und weltoffenes Szeneviertel besitzt, gehört beinahe zur Allgemeinbildung. Aber hast du schon einmal etwas vom Portugiesenviertel gehört? 

Zwischen dem Hamburger Michel, der berühmten Hauptkirche St. Michaelis, und der Anlegestelle des Museumsschiffs Rickmer Rickmers findest du gegenüber der Elbphilharmonie ein kleines, uriges Viertel. Dort haben sich vornehmlich portugiesische Lokale angesiedelt. Drei Italienern und einem Griechen wird in der Randzone politisch-kulinarisches Asyl gewährt, genau wie dem brasilianischen Grillrestaurant. Du erlebst mediterranes Flair in diesen schmalen Straßen, die im Sommer von Tangomusik erfüllt sind. Es werden portugiesische Feste und Fiestas gefeiert. Du kannst speisen wie in Lissabon oder am Strand der Algarve. Die legere Atmosphäre und das ausgelassene, gastfreundliche Völkchen machen das Portugiesenviertel zu einem Geheimtipp für deinen Kurzurlaub in Hamburg.

Mit der Hamburger Messe im Westen, dem Congress Center Hamburg (CCH) im Osten und dem einzigartigen Stadtpark Planten un Blomen im Süden hat sich ein weiteres Areal mit globaler Atmosphäre entwickelt. Das liegt nicht nur am Japanischen Garten mit seinem authentischen Teehaus. Oder an den visuellen Wasserlichtkonzerten auf dem Parksee, die gelegentlich auch von Opern aus Italien oder Musicals vom Broadway begleitet werden. Der Musikpavillon mit seiner Freilichtbühne im Planten un Blomen wird vorwiegend für Konzerte mit internationalen Künstlern genutzt. Und im CCH geben sich die ganz großen Stars des Musikbusiness die Klinke in die Hand.

planten un blomen Hamburg

3. Frankfurt: Facettenreichtum aus Goethe, Buchmesse, IAA und Weltbank

Wenn du an Frankfurt denkst, fällt dir wahrscheinlich zuerst die beeindruckend gigantische Skyline ein. Die in Deutschland einmalige Ballung von Wolkenkratzern beherbergt Banken und Versicherungen. Dass Frankfurt eine Weltmetropole ist, beweist schon der Flughafen, der größte und verkehrsreichste der Bundesrepublik. In der Metropole am Main ist nicht nur die Europazentrale der Weltbank angesiedelt. Auch rund zwei Dutzend Staaten unterhalten ein Konsulat in Frankfurt, darunter die USA, Russland, China und die Vereinigten Arabischen Emirate. Bei diesem weltoffenen Ambiente lockt die Internationale Automobilausstellung IAA jährlich Besucher aus über 100 Nationen an. Diese Messe ist derart spektakulär, dass du deinen Kurzurlaub in Hessen gut mit einem Bummel zwischen chromglänzenden Karossen kombinieren kannst. 

Stehst du auf außergewöhnliche Bücher, wird dich die Frankfurter Buchmesse begeistern. Sie gilt global als die größte Trendmesse für jede Art von Literatur. Diesen Ruf hat sie auch dem wohl berühmtesten Bürger Frankfurts zu verdanken: Nur einen Spaziergang entfernt, zwischen Oper und Paulskirche, wurde Johann Wolfgang Goethe geboren.

Shopping in Frankfurt wie an der 5th Avenue in New York

Die Goethestraße und die Zeil gelten als die Frankfurter Shoppingmeilen schlechthin. Zumal mit dem MyZeil ein futuristisches Einkaufszentrum mit vielen Luxusartikeln entstanden ist. Aber auch in den umliegenden rund zwei Dutzend Straßen und Gassen reihen sich endlos die Geschäfte aneinander. Darunter findest du Filialen von nahezu allen angesagten Designern, egal ob diese aus Mailand, Paris, New York oder London stammen. Auch unter den erstklassigen Frankfurter Hotels fehlen die global operierenden Ketten nicht, die allesamt extravagante Gästehäuser mit Imagecharakter betreiben. 

Seinem interkontinentalen Ambiente hat Frankfurt auch das moderne The English Theatre zu verdanken. Das geschmackvoll gestaltete Schauspielhaus präsentiert am Stadtpark Gallusanlage, nahe dem Willy-Brandt-Platz, Theaterstücke und Kabaretts ausschließlich in der Sprache Shakespeares. Abends überquerst du den Main, um nahe der Museumsinsel in Sachsenhausen einen Appelwoi zu genießen: In bunter Gesellschaft von Gästen aus aller Welt erlebst du den Sonnenuntergang vor der Kulisse der Frankfurter Skyline, was ein schlicht atemberaubender Anblick ist.

4. München: Zum Oktoberfest reist jeder dort hin

Oktoberfest

Eines der größten Volksfeste Deutschlands ist das Münchner Oktoberfest, das weltweit und insbesondere in den USA zahlreiche Nachahmer hat. Du solltest dich nicht wundern, wenn sich im Bierzelt zwischen Kellnerinnen im Dirndl auch arabische Scheichs, afrikanische Stammeshäuptlinge und Texaner mit Stetson und Cowboystiefeln tummeln. Vom Hofbräuhaus bis zum Marienplatz mit dem Glockenspiel am Rathaus triffst du überall auch auf Chinesen, Japaner und Südkoreaner. 

Ein Magnet für Fußballfans ist der Lokalverein Bayern München. Gibst du bei Google München als Suchbegriff ein, wird als Erstes der Großkopferter-Klub angezeigt – was seinen Grund hat: Die Allianz-Arena und das bajuwarisch überladene Vereinsmuseum gehören zu dem meistbesuchten Attraktionen Münchens.

5. Deutsche Weihnachten sind anders

Diese Behauptung muss stimmen. Ansonsten würden keine Scharen von US-Amerikanern und Asiaten Pauschal- und sogar Kurzreisen mit Besichtigungsprogramm buchen, nur um einmal die Deutsche Weihnacht zu erleben – und sei es im Hochsommer. Ziele sind vorzugsweise Nürnberg, München und ganzjährig die idyllische Weihnachtsstadt Rothenburg ob der Tauber: In dem Fachwerkstädtchen zwischen Heidelberg und Nürnberg ist immer Advent. Dafür sorgt bereits das Deutsche Weihnachtsmuseum, in dem die Krippen entweder spirituellen oder weniger ernst gemeinten Charakter haben. Gemeinsam mit den zahllosen internationalen Besuchern kannst du dich mit extravaganten Accessoires für die heimische Tanne oder mit Fensterschmuck eindecken. Über all dem solltest du die anderen Attraktionen vor Ort nicht übersehen. Beispielsweise das Mittelalterliche Kriminalmuseum, in dem unter anderem martialische Gerätschaften ausgestellt sind, die seinerzeit bei Verhören legitim waren.

6. Düsseldorf: Mode für die Welt 

Koenigsallee Düsseldorf

Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt ist für die „weltweit längste Theke“ bekannt, wie die Altstadt mit ihren über 300 Gastronomien genannt wird. Düsseldorf ist außerdem das unumstrittene Modezentrum Deutschlands. Hier wird Kleidung für Boutiquen und Kaufhäuser in Amerika, Asien oder Afrika entworfen. Internationale Haute Couture findest du in den Schaufenstern der Luxusboutiquen und Designer-Outlets in der Königsallee. 

Die „Kö“ ist einer der angesagtesten Shopping-Boulevards überhaupt und mit ihren ausladenden Bäumen auch eine der schönsten Einkaufsstraßen. Neuer Platz für kreative Berufe und zukunftsorientierte Unternehmen wurde durch den aufwendig gestalteten Medienhafen geschaffen. Dort findest du obendrein angesagte Klubs, gemütliche Restaurants und einige der besten Hotels von Düsseldorf. In ehemaligen Lagerhallen werden regelmäßig Konzerte aufgeführt. Wenn du Lust hast, kannst du zwischen Pier und Rhein eine Platzrunde Golf spielen.

Düsseldorf: Kulturmetropole am Rhein

Nicht nur für ihre extravagante und tragbare Mode, sondern auch als Kulturzentrum ist die Rheinmetropole bekannt. Im sogenannten Kunstpalast sind die modernen Künste zu Hause. Die Staatliche Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen ist inzwischen derart umfangreich, dass die Exponate in drei Gebäuden ausgestellt werden. Die Häuser werden der Einfachheit halber mit K20, K21 und K22 bezeichnet – Fortsetzung folgt? Sicher ist, dass du unter teils unschätzbar wertvollen Meisterwerken auch solche von Dalí, Atkins und Klee findest. 

Überaus amüsant ist das Düsseldorfer Neanderthal-Museum, in dem mit 3D-Fotosafaris und optischen Tricks die Steinzeitmenschen zum Leben erweckt werden. Bei der Gestaltung der Ausstellungsräume spielte die Ästhetik eine bedeutende Rolle, weshalb du von einer ungemein inspirierenden Atmosphäre umgeben wirst. Darüber hinaus ist Düsseldorf eine bedeutende Messestadt, in der alljährlich Die Grosse auf dem Terminplan steht. Hinter diesem Titel verbirgt sich die Große Kunstausstellung NRW Düsseldorf, zu der im Juni weltbekannte Meister, Förderer und Kunstliebhaber aus aller Welt anreisen.

27. Dezember 2019 | von Ivonne

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