Was schon Peter Maffay und Karat in der Originalfassung besungen haben, lässt sich auf deutsche Bauwerke wunder bar übertragen. „Über sieben Brücken musst du geh´n.“ Wer in der Bundesrepublik auf Reisen geht, kann im ganzen Land verteilt sehr beeindruckende Bauwerke finden. Die Hochkultur der Mitteleuropäer spiegelt sich auch in ihren architektonischen Meisterleistungen wider. Imposante Schlösser, beeindruckende Burgen, Klöster, Kirchen, Rathäuser und vieles mehr hat in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder dafür gesorgt, dass Reisende, Besucher, Gäste und später dann natürlich im Speziellen Touristen an die Orte der Bauwerke gelockt werden.
Auf den Punkt gebracht, sind es die Sehenswürdigkeiten, die eine Destination so interessant machen. Gerade wenn es um Unternehmungen mit „Weiterbildungscharakter“ geht. Um seinen geistigen Horizont zu erweitern, möchte man nämlich nicht nur vor den Bauwerken in Ehrfurcht erstarren, sondern etwas über sie erfahren. Das machen sich Reiseregionen immer geschickter zunutze. Die Weinreise mit dem Besuch eines Klosters zu verbinden oder den Wanderurlaub an einem Schloss entlang zu führen – das sind längst keine Geheimtipps mehr, sondern der übliche Standard für die Unternehmungen im Kurzurlaub. Städtereisen, Romantikurlaub oder der kurze Trip mit der Familie am Wochenende – neben dem Erholungseffekt geht es auf den Touren auch immer darum etwas zu erleben.
Bauwerke mit besonders großer Faszination sind seit Jahrtausenden Brücken. Sie sind für Menschen ein Symbol, die Natur bezwingen zu können. Sinnbildlich ist die Brücke nicht nur als Bindeglied zweier Punkte über ein Tal oder über das Wasser zu verstehen, sondern auch als das Zusammenführen von Mensch und Natur. Was einst unüberwindlich schien, wächst durch eine Brücke zusammen. Die bekanntesten Brücken weltweit sind mit Sicherheit die Tower-Bridge in London, die Golden Gate Bridge in San Francisco, die Rialto-Brücke oder die Seufzer-Brücke in Venedig, die Ponte Vecchio in Florenz, die Hangzhou Bay Brücke in China oder der Hoover Dam Bypass bei Las Vegas. Doch nicht nur über den gesamten Erdball warten die viel zitierten sieben Brücken, über die man gehen könnte. Auch in Deutschland finden sich solche Bauwerke, die man unbedingt besucht haben sollte.
Von der Nord- und Ostsee angefangen bis hinunter in die Alpen oder von der polnischen Grenze bis hin zu den Benelux-Staaten – Deutschland bietet weit mehr als sieben Brücken, die man gesehen haben sollte. Für Sie habe ich aber die wichtigsten zusammengefasst. Etliche Brücken können im übertragenen Sinn viele Geschichten erzählen. Ältere und modernere. Denn Brücken haben in vielerlei Hinsicht große Bedeutungen gehabt und besitzen bis heute große Wichtigkeit für ganze Regionen. Nimmt man beispielsweise die Rügenbrücke. Sie verbindet die größte deutsche Insel mit dem Festland. Der mehr als vier Kilometer lange Prachtbau ist erst 2007 eingeweiht worden und auch unter dem Namen Stralsund-Querung bekannt. Früher gab es hier nur den so genannten Rügendamm. Wesentlich älter ist die Götzschtalbrücke in Netzschkau im sächsischen Vogtland. Die älteste Ziegelbrücke der Welt wurde bereits 1851 fertiggestellt. Die 29 Bögen sind so imposant, dass sie zum Wahrzeichen der gesamten Region wurden. Ebenso sehenswert sind die Brücken in den großen Metropolen. Ob die Rheinbrücken in Köln, die Überquerungen der Spree in Berlin, die Isarbrücken in München, die Elbbrücken in Hamburg oder die Mainquerungen in Frankfurt – mit großem Aufwand und erheblichen Kosten wurden gigantische Bauwerke mit hohem Nutzwert geschaffen. Und trotzdem behalten sie allein aufgrund ihres Aussehens und ihrer großen Präsenz als Bindeglied zur Natur eine unheimliche Strahlkraft. Ein Anblick, der sich lohnt und Anlass für einen Kurzurlaub sein kann.