Es ist eine der beliebtesten Reiseregionen Deutschlands – nach wie vor! Immer mehr Gäste zieht es in den Harz, vor allem Kurzurlauber! So wie es im gesamten Bundesgebiet im Jahr 2015 schon fünf Prozent mehr Übernachtungen gibt, freut sich auch das Mittelgebirge an der ehemaligen innerdeutschen Grenze über neue Besucherströme. Mit dem Unterschied: die Aufenthaltsdauer wird immer geringer. Mittlerweile bleiben Urlauber im Schnitt keine drei Tage mehr – dafür kommen insgesamt mehr Gäste. Mehr als eine Million Urlauber zählt der Harz jährlich. Ein weiterer Fakt für das Wachstum: die Saison ist hier deutlich länger als beispielsweise an der Küste oder in Ski-Gebieten. Der Harz hat von April bis Ende Oktober einen großen Zulauf und über die zwölf Monate verteilt eine solide Grundauslastung.
Das hat gleich mehrere Gründe. Zum einen die große Vielfalt der Möglichkeiten im Reisegebiet und zum anderen den Preis und die regionale Anbindung, d.h. die Erreichbarkeit durch den territorialen Vorteil. So werden beim Suchmaschinen-Riesen Google pro Monat mehr als 10.000 Abfragen mit den Keywords „Urlaub im Harz“ oder „Hotel Harz“ eingegeben. Auch der Urlaub mit Hund im Harz oder Wellness im Harz sind deutlich auf dem Vormarsch. Klarer Gewinner jedoch ist in den vergangenen Jahren die verknappte Version der Reise in den Harz – der Kurzurlaub. So ist die Nachfrage in den vergangenen zwölf Monaten allein bei „Kurzurlaub Harz“ um 24 Prozent in die Höhe geschossen. Immer mehr Menschen entscheiden sich für den Kurztrip in eine wundervolle Urlaubsregion – davon entfallen 58 Prozent auf den östlichen Harz.
Wer in den Harz fährt, geht längst nicht mehr auf Kaffeefahrt im Rentnerbus oder trampelt die ausgelatschten Pfade auf Waldwegen noch breiter. Der Trip in den Harz ist so vielfältig geworden, dass beinahe für jede Art von Reisethema das passende Angebot zu finden ist. Egal, ob aktive oder passive Erholung, mit dem Kick oder mit dem Gesundheitsaspekt. Knapp 50 Arrangements für Radreisen, mehr als 150 Angebote für Wellness und über 100 Romantikreisen gibt es allein schon im Bereich der Kurzurlaube. Wer also auf Biken steht, Wandern, Radfahren, Golfen, Reiten oder Skifahren und Rodeln im Winter findet beim Urlaub im Harz ebenso seine Bedürfnisse bedient wie Eventreisende zu den Pyro-Games, zur Walpurgisnacht, der Brockenbesteigung oder den Domfestspielen in Gandersheim. Zur Vielfalt beim Urlaub im Harz zählt eben weit mehr als der Besuch des Spielzeugmuseums in Wernigerode oder den Brocken gesehen zu haben. Eine Tour mit der Brockenbahn, Geo-Caching durch die aufregenden Mittelgebirgszüge, Fun- und Extremsport wie Paragliding und Klettern oder kulinarische Erlebnisreisen. Der Wandel im Angebot der Hotels im Harz ist deutlich daran abzulesen, dass es vielfach darum geht, in einem Hotel möglichst viel an Spektrum abzudecken. Die Spezialisierung ist in den meisten Fällen nicht mehr lukrativ, weil man sich Kapazitäten vergibt. Vielseitigkeit ist also Trumpf – gerade im Harz, wo das gesamte Jahr über viele Besucher kommen. Die beliebtesten Orte für Kurzreisen im Harz verteilen sich zwar über die gesamte Region des Mittelgebirges und des Vorlandes, doch auffällig ist auch hier, dass die Städte im östlichen Teil, also in Sachsen-Anhalt, deutlich höher ranken. So sind die Top Drei der meist besuchten Orte im Harz allesamt aus Sachsen-Anhalt, dann folgen vier niedersächsische Gemeinden, ehe sich wieder drei östliche Orte in die besten Zehn einordnen.
Warum etwas mehr Urlaube in die Region östlich der früheren Grenze führen? Sicher auch, weil es dort mit dem Brocken eines der Wahrzeichen gibt, das viele Besucher bei ihrem Aufenthalt gesehen haben möchten. Allerdings zählt in erster Linie neben dem Angebot für Reisen auch der Preis eine Rolle. Und hier gibt es nach wie vor große Unterschiede. Zahlt man im westlichen Teil des Harzes für einen Trip mit zwei Übernachtungen, Frühstück und Halbpension im Durchschnitt 295 Euro, muss man in den Urlaubsorten auf der „anderen Seite“ nur 270 Euro berappen. Hinzu kommen nicht nur die zehn Prozent mehr Kosten im Hotel, sondern auch bei Drittanbietern, wie in den Straßencafes, muss man im westlichen Teil noch immer etwas mehr auf den Tisch legen. Deshalb haben wir etwas genauer hingesehen, welche Ferienorte im Harz im Osten und im Westen die günstigsten sind.