29. Dezember 2017 | von Janina Nele

Städtereise Inspiration aus dem Geldbeutel - Teil 2

Seit 2006 erscheint jedes Jahr eine neue 2 €-Gedenkmünze der Bundesländerserie - und immer repräsentiert ein Gebäude-Portrait das jeweilige Bundesland. Tagtäglich halten wir sie in den Händen. Doch kennen Sie die abgebildeten Gebäude und waren Sie schon dort? Kurzurlaub.de stellt Ihnen die Münzen der Bundesländer-Serie und die darauf abgebildeten Gebäude vor und zeigt Ihnen, warum diese eine gute Inspiration für eine Städtereise sind.
Einleitungsbild

Station 6 der Städtereise-Inspiration: Nordrhein-Westfalen – Der Kölner Dom

Kölner Dom mit 2 Euro Münze
Der Kölner Dom bei Nacht: für viele eines der beliebtesten Reiseziele Deutschlands.  ©shutterstock.com - Asvolas


Dagegen kann nicht mal der BER in Berlin anstinken: Mehr als 630 Jahre lang war der Kölner Dom eine Baustelle. Am 15. August 1248 begann in Köln der ambitionierte Bau. Im Laufe der Jahrhunderte schwand jedoch Geldbeutel und Bauwille in Köln zunehmend. 1560 kam dann der endgültige Baustopp. Die Reformation ließ den Strom der Pilger schwinden – damit fehlten wichtige Gelder für den Dombau. Der Dom war im diese Zeit architektonisch längst veraltet. Der in dieser Zeit gebaute Petersdom im Vatikan zeigte: Kirchen mussten fortan Kuppeln haben. Erst nach rund 300 Jahren Baustopp konnte 1889 der Dom eingeweiht werden.

Heute ist der Dom eines der beliebtesten deutschen Reiseziele. In Höhe und Länge gehört der Dom weltweit zur Spitzenklasse. Zu Recht ziert das Gebäude deshalb seit 2011 die 2 Euro-Münze des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Doch nicht nur Touristen wuseln emsig in und um den Dom. Seit 2014 produzieren 120.000 „Dombienen“ hier Honig, der allerdings nicht verkauft wird.

Einen einzigartigen Blick über Köln bietet sich vom Südturm in 97 Metern Höhe. Bis dahin müssen aber viele Stufen überwunden werden und das in teils engen Wendeltreppen. Interessant ist der Zugang zum Turm: seit 2009 führt der Weg durch das mittelalterliche Fundament des Bauwerks. Sehenswert ist auch die Domschatzkammer, die auf 500 qm² Reliquien und viele religiöse Schätze, Gegenstände und Gewänder zeigt. Älteste Stücke stammen noch aus dem 4. Jahrhundert. Der Zugang erfolgt über den Kubus an der Nordseite des Domes.


Unser Reisetipp: Die Domstadt Köln entdecken


Köln bietet noch viele Sehenswürdigkeiten für eine inspirierende Städtereise. Stöbern Sie einfach durch unsere Angebote.


Inspiration Nr. 7: Bayern – Das Schloss Neuschwanstein

Schloss Neuschwanstein mit 2 Euro Münze
Weniger eine Städtereise als ein Alpenurlaub ist das Schloss Neuschwanstein bei Füssen.  ©shutterstock.com - canadastock


Bauwütige Könige gab es viele in der Geschichte der Menschheit, den Bayrischen König Ludwig II. trieb der Bauwahn jedoch erst in den Ruin, zwang ihn dann zur Abdankung und brachte ihm schließlich den Tod. Heute bewundern Millionen Besucher seine gebauten Träume. Allen voran Schloss Neuschwanstein. Seit 2012 ist es in Form einer 2 Euro-Münze in unseren Geldbeuteln zu finden.

Die Gegend um Füssen mit dem Schloss Hohenschwangau war der Ort seiner Jugend. Ludwig II. war tief beseelt von der Romantik und der Hinwendung zur Geschichte, dem Historismus. Der menschenscheue König ließ sich deshalb hier eine idealistische Ritterburg nach dem Vorbild der Wartburg bauen. Es sollte sein Rückzugsort sein.

Sieben Wochen nach seinem Tod, 1886, öffnete man Neuschwanenstein dem Publikum. Heute ist das Schloss eines der meistbesuchten in Europa. Die Schlossräume können nur mit einer 30-minütigen Führung besucht werden. Eintrittskarten müssen im Ticket-Center Hohenschwangau unterhalb des Schlosses gekauft werden. Es werden auch Führungen in kindgerechter Sprache angeboten.


Unser Reisetipp: Schloss Neuschwanstein entdecken


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Station 8 der Städtereise-Inspiration: Baden-Württemberg – Das Kloster Maulbronn

Holstentor in Lübeck mit 2 Euro Münze
Ländlische Idylle und Kleinstadt-Feeling gibt es bei einer Kurzreise zum malerischen Kloster Maulbronn.  ©shutterstock.com - LaMiaFotografia


Mussten Sie in der Schule auch Hermann Hesses Erzählung „Unterm Rad“ lesen? Dann ist Ihnen das Kloster Maulbronn zumindest literarisch schon bekannt. Denn die Erzählung spielt teilweise in der dortigen Klosterschule. Und das ist kein Zufall, denn auch Hermann Hesse war Schüler in Maulbronn - ebenso wie Johannes Kepler und Friedrich Hölderlin. Bis heute gibt es hier ein evangelisches Internat. Doch auch aus Ihrem Geldbeutel dürften Sie das Kloster kennen: seit 2013 ist es auf einer 2 Euro-Münze zu finden.

Doch die Geschichte des Klosters und Weltkulturerbes ist wesentlich älter. Maulbronn gilt heute als die am vollständigsten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage der Zisterzienser nördlich der Alpen. 1147 gründete man das Kloster hier und schnell entwickelte es sich dank großer Ländereien zum wirtschaftlichen Zentrum der Region. 1558 dann der tiefe Bruch. Das Kloster Maulbronn wird evangelisch und die Mönche müssen den Ort verlassen. Als neue Aufgabe des Klosters wird eine Schule gegründet, die sich der Ausbildung künftiger evangelischer Pfarrer widmet.

Heute gibt es auf dem Klostergelände eine Fülle an Angeboten rund um die Geschichte des Ortes. Für Kinder gibt es einen altersgerechten Rundgang mit anschließendem Werkeln in der Klosterwerkstatt. Zahlreiche Ausstellungen informieren etwa zu altem Handwerk. Rings ums Kloster haben die Mönche im Laufe der Zeit eine Kulturlandschaft geschaffen, mit Fischteichen oder gemauerten Klosterweinbergen. Der „Closterweinberg“ etwa wird wieder bewirtschaftet und kann bei Führungen mit Weinprobe erkundet werden. Der nahe Tiefe See ist heute ein Naturfreibad. Zahlreiche Märkte wie Oster- und Erntemarkt oder der Weihnachtsmarkt locken mit regionalen Spezialitäten.


Unser Reisetipp: Kloster Maulbronn und Umgebung erkunden


Maulbronn und Umgebung bieten noch viele Sehenswürdigkeiten für eine inspirierende Städtereise. Stöbern Sie einfach durch unsere Angebote.


Inspiration Nr. 9 für eine Städtereise: Niedersachsen – Die St. Michael-Kirche in Hildesheim

St. Michael in Hildesheim mit 2 Euro Münze
Als Deutschland noch in den Windeln lag, errichtete man diese Kirche: Sank Michael in Hildesheim ist Weltkulturerbe.  ©shutterstock.com - Mapics


Als man ihre Fundamente ausschachtete, war Deutschland noch von Urwäldern bedeckt, in denen Auerochsen, Wölfe und Bären umherstreiften. Die Ottonen herrschten auf dem Thron der Deutschen. 1010 begann der Bau von St. Michael, 1033 war er fertiggestellt. In den nächsten 1000 Jahren erfuhr die Kirche viele Veränderungen: ein Brand, neue Baustile und die Reformation veränderten ihr äußeres und inneres Erscheinungsbild. Dass sie heute wieder in ihrer Form von 1033 zu betrachten ist, verdanken wir – makaber gesagt – einem Bombenangriff am 22. März 1945, der Stadt und Kirche in Schutt und Asche legte. Schnell entschied man sich für einen Wiederaufbau nach ottonischem Vorbild. 1960 war die Kirche schließlich vollständig rekonstruiert.

Heute ist St. Michael gemeinsam mit dem Hildesheimer Dom Weltkulturerbe. Zugleich ist St. Michael auch eine von wenigen Simultankirchen in Deutschland. Das sind Kirchen, die von evangelischer wie katholischer Konfession genutzt werden. Besucher sollten in der Kirche den Blick gen Himmel richten: Eine bemalte Holzdecke erstreckt sich über das gesamte Mittelschiff. Das Gemälde gilt als eine der bedeutendsten Malereien des Mittelalters. Aufgrund dieser historischen Bedeutung entschied sich das Land Niedersachsen, das St. Michael auf der 2 Euro-Münze von 2014 das Bundesland repräsentieren sollte.

Der Hildesheimer Domschatz versammelt in tausend Jahren gesammelte Zeugnisse gelebten Glaubens. Deren Wert ist unschätzbar. Das älteste Stück – von 815 – ist älter als Deutschland selbst. Prunkstück ist die Goldene Madonna des Hildesheimer Domes, eine der ältesten Marienfiguren Europas.


Unser Reisetipp: Hildesheim und Umgebung erkunden


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Platz 10 der Städtereise: Hessen – Die Frankfurter Paulskirche

Holstentor in Lübeck mit 2 Euro Münze
Eine Kirche die auch ein nationales Denkmal ist: Die Frankfurter Paulskirche erinnert an das erste Deutsche Parlament von 1848.  ©fotolia.com - Branko Srot


Die Frankfurter Paulskirche ist eines der wichtigsten Symbole der deutschen Demokratie. Hier trat 1848 bis 1849 das erste deutsche Parlament, die Frankfurter Nationalversammlung, zusammen. Zu der Zeit war die Kirche noch keine zwanzig Jahre fertiggestellt. Die Wirren der Französischen Revolutionskriege und Eroberungszüge Napoleons hatten den 1789 begonnen Bau immer wieder verzögert. Wie alle bedeutenden Bauwerke Frankfurts wurde beim Bau roter Mainsandstein verwendet.

Dass die Kirche seit 2014 das Land Hessen auf der 2 Euro-Münze der Bundesländerserie repräsentiert, ist vor allem ihrer Rolle als Wiege unserer Demokratie zu verdanken. Die Frankfurter Nationalversammlung war tatsächlich das erste (von Männern) freigewählte Parlament der Deutschen. Auch wenn die Revolution von 1848 im Gewehrfeuer der Preußen und Österreicher unterging, gilt die Paulskirche heute als nationales Denkmal.

Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs baute man die Kirche als erstes historisches Gebäude Frankfurts äußerlich wieder auf. Der Innenraum allerdings rekonstruierte man nur stark vereinfacht. Zum hundertsten Gedenktag der Nationalversammlung am 18. Mai 1948 eröffnete man sie wieder als Haus aller Deutschen. Seitdem ist sie ein nationales Denkmal und wird für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt. Um die Paulskirche herum finden sich zahlreiche Cafés, deren Terrassen bei sonnigem Wetter zum Verweilen einladen. Im Winter findet im Osten der Paulskirche der Frankfurter Weihnachtsmarkt statt.


Unser Reisetipp: Frankfurt erkunden


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Zum Teil 1 der Serie

29. Dezember 2017 | von Janina Nele

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