Ausflugstipps Hamburg: Das volle Programm in der Hansestadt

Die Hamburger sind stolz auf ihre Stadt an der Waterkant. Mit hanseatischen Eigenschaften wie Zurückhaltung, aber auch Selbstbewusstsein und Verlässlichkeit ertragen sie das ihrem Lieblingsort zugerechnete Schmuddelwetter; immer mit dem Wissen, dass sie in der „schönsten Stadt der Welt“ wohnen. Sie hat nicht nur einen Hafen, sie wirkt auch als ein solcher – auf die hier Gestrandeten, die Alteingesessenen und die Fans aus der Ferne.

Kurzurlaub in Hamburg – Tag 1

Der Tag beginnt mit dem Frühstück im Hotel. Frisch gestärkt geht es los mit S- oder U-Bahn (es empfiehlt sich ein Tagesticket der HVV) zu den Landungsbrücken. „An den Landungsbrücken raus, dieses Bild verdient Applaus“: Selten haben zwei Zeilen eines Songs (in diesem Falle der Hamburger Indie-Band Kettcar) einen Gesamteindruck mit so wenig Worten auf den Punkt gebracht. An der beeindruckenden, schwimmenden Anlegestelle beginnt der erste große Ausflug des Tages – nach Blankenese. Dazu entern Sie mit Ihrem HVV-Ticket die Hafenfähre 62 Richtung Finkenwerder. Die Fahrt führt knapp eine halbe Stunde lang durch den Museumshafen, am Övelgönner Ufer entlang bis ins Alte Land auf der anderen Elbseite. Der Bus 150 bringt Sie nach Cranz und damit mitten hinein in die Idylle des Alten Landes. Mit der Elbfähre HBEL lassen Sie sich nach Blankenese übersetzen.

Jetzt wird während Ihres Kurzurlaubs in Hamburg Höhenluft geschnuppert. Ja, ganz recht. Es geht immerhin 74,4 Meter hoch hinaus auf den Süllberg – oder zumindest ein Stück. Rund um die Erhebung liegt nämlich das Treppenviertel. Die architektonische Besonderheit und Teil unserer „Ausflugstipps Hamburg“ gilt als "ruhigster Flecken" der Stadt, um zu wohnen. Autos haben keine Chance, hier verliert sich das Gefühl, in einer Großstadt zu sein. Alle Wege müssen über die namengebenden Treppen (insgesamt sind es ca. 5.000 Stufen) zurückgelegt werden. Und man versteht, warum sich das ehemalige Fischerdorf zum reichsten Stadtteil der Hansestadt entwickelt hat. Je weiter Sie nach oben klettern, desto schöner wird der Blick zurück auf die tief liegende Elbe, wo Containerschiffe und mit Glück sogar ein Ozeanriese vorbeiziehen.

So langsam macht sich etwas Hunger bemerkbar? Dann ist es jetzt an der Zeit für den Abstieg hinunter zum Flussufer. Im FISCHclub Blankenese speisen Sie passend zu Blankenese – edel. (Es ist ratsam, einen Tisch zu reservieren!). Ein paar Nummern kleiner aber ebenfalls direkt an der Elbe liegt das Bistro Ponton up’n Bulln. Bürgerliche Snacks und Gerichte stehen auf der Karte – vom Fischbrötchen bis zur Ofenkartoffel und täglich wechselnden Gerichten.

Für ein Mittagsschläfchen fehlen gerade Zeit und Gelegenheit. Stattdessen spazieren Sie flussabwärts zum Falkensteiner Ufer. Wenn das Wetter stimmt, kann hier sogar ganz prima in die Elbe gesprungen werden, bevor es zurück Richtung Hotel geht. Dazu wandern Sie entweder ca. 40 Minuten bis zum S-Bahnhof Blankenese und saugen so noch mal ganz tief das ganz eigene Lebensgefühl des Nobelvororts auf. Lauffaul kann man aber auch an der Haltestelle Falkentaler Weg in den Bus 48 steigen und etwas Zeit und Kraft sparen.

Eine kurze Verschnaufpause im Hotel haben Sie sich verdient, bevor Sie in einen aufregenden Abend starten. Immerhin steht Disney‘s „Der König der Löwen“ auf dem Programm. Dazu fahren Sie nach dem Abendessen wieder zu den Landungsbrücken. Das majestätische Musicalerlebnis krönen Sie auf dem Hinweg mit dem Besuch eines „Historischen Wahrzeichens der Ingenieurbaukunst in Deutschland“. Der alte Elbtunnel bzw. der St. Pauli-Elbtunnel verbindet die Landungsbrücken mit der Elbinsel Steinwerder, der Heimstatt des Stage Theaters im Hafen. Mit einem der Fahrkörbe gleiten Sie fast 24 Meter unter Tage, bevor Sie zu Fuß die erste Flussuntertunnelung Europas die geschichtsträchtigen gekachelten Röhren beschreiten. Auf dem anderen Elbufer angekommen lassen Sie sich dann in das dramatische Leben des Löwenjungen Simba und seine Abenteuer durch den „Circle of Life“ hineinziehen. Die Show begeistert seit 2001 Millionen von Besuchern – da werden Sie keine Ausnahme sein. Mit dem Schiffshuttle können Sie sich bis 1,5 Stunden nach dem Vorstellungsende wieder zur Landungsbrücke 1 übersetzen lassen, von wo aus Sie die Rückfahrt zu Ihrem Hotel antreten.

Kurzurlaub in Hamburg – Tag 2

Am zweiten Tag des Kurzurlaubs in Hamburg soll es gleich nach dem Frühstück zu einem inspirierenden Shopping-Bummel auf die Schanze gehen. Hamburg ist nicht nur ein perfekter Ort für eine Städtereise voller Sightseeing. Die Hansestadt ist auch ein Shoppingparadies. Der wohl bunteste und hippste Ort, um die Kreditkarte glühen zu lassen und das „zu schwere“ Portemonnaie zu erleichtern, ist das popkulturelle Schanzenviertel. Nicht nur als atmosphärisch ganz besonders hat sich die Schanze zu einer Ausgeh-Alternative zur überlaufenen Reeperbahn gemausert. Auch wenn sich die Vielfalt der Geschäfte hier schwer in wenige Worte fassen lässt: Quartierübergreifend ist es hier jung und hip. Lokale Designer betreiben ihre Shops. Boutiquen und Second Hand-Läden sind wahre Fundgruben für alle, die die ganz besonderen „Ausflugstipps Hamburg“ suchen. Auch die Mittagspause im Schanzenviertel zu verbringen, ist kein Problem. Oder vielleicht doch? Immerhin muss man wählen, wo man einkehrt. Genehmigt man sich Sushi im Mikawa im Schulterblatt 92, einen leckeren Burger im Hatari | Pfälzer Stube in der Schanzenstraße 2-4 oder einen perfekt gewürzten Fleischspieß oder etwas Vegetarisches im „Gefundenen Fressen“ in der Markstraße 130?

Ausgeruht und satt ist es danach schon wieder an der Zeit sich zu entscheiden. Allerdings darf hier das Wetter mit zu Rate gezogen werden. Strahlender Himmel und Sonnenschein? Dann geht es vom U-Bahnhof Sternschanze mit der U3 Richtung Schlump/Barmbek bis zum Bahnhof Schlump. Dort wird in die Fahrt mit der U2 Richtung Niendorf Markt bis zum U-Bahnhof Hagenbecks Tierpark fortgesetzt. „Nennt mir die Arten, die Arten, die Arten!“ – Der Aufforderung des Lehrer-Rochens im Film „Findet Nemo!“ können Besucher des denkmalgeschützten Hamburger Tierparkes durchaus nachkommen, so sie mit offenen Augen über das insgesamt 19 Hektar große Gelände schreiten. Immerhin leben hier 210 verschiedene Arten vom Alpaka bis zum Zwergzebu und von allen Kontinenten im Tierpark und noch einmal 300 weitere im Tropenaquarium.

Wenn das Hamburger Wetter die bekannten Vorurteile mit Unwirtlichkeit das zeigt, was man über es sagt, entschließen Sie sich einfach nach Ihrem Bummel durch die Schanze zu einer Indoor-Alternative als Nachmittagsgestaltung am zweiten Tag Ihres Kurzurlaubs: dem Miniatur Wunderland in der Speicherstadt. Dafür begeben Sie sich zur U-Bahn-Station Sternschanze und fahren mit der U3 bis zum Baumwall. Dort ausgestiegen erhaschen Sie einen Blick auf die gerade fertig gestellte Elbphilharmonie. Sie überqueren das Wasser auf der Niederbaumbrücke und landen auf der Insel Kehrwieder mitten in der Speicherstadt – Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Das Miniatur Wunderland ist die größte Modelleisenbahnanlage der Welt, die immer weiter wächst. Für Langeweile ist auf den inzwischen fast 1.500 Quadratmetern kein Platz. Allein schon wegen der unzähligen, zum Teil nicht offensichtlichen Details, die sich in dein einzelnen Abschnitten verstecken – seien es Hamburg, der Harz, die imaginäre Kleinstadt Knuffingen mit dem Airport, die Alpen und Österreich, Amerika, Skandinavien, die Schweiz oder Italien.

Nach ihrer Weltreise auf zwei Beinen ist es an der Zeit, sich eine Pause zu gönnen. Bummelnd durch die Speicherstadt peilen Sie wohl das berühmteste Viertel Hamburgs an: St. Pauli. Auf dem Weg Richtung Reeperbahn überschreiten Sie mehrere der berühmten Fleete – auch ein unverzichtbarer Bestandteil der „Ausflugstipps Hamburg“. Ein Stück die sündige Meile gen Westen gelaufen biegen Sie rechts in die Hein-Hoyer-Straße ein. Nach knapp 100 Metern winkt mit dem Café May das nächste Ziel. Einem inoffiziellen, aber ultimativen, Kurzurlaub.de-Test zufolge, gibt es hier den besten Käsekuchen der Stadt.

Wenn Sie sich nach der Pause die Beine etwas vertreten möchten, wandern Sie wieder ostwärts durch St. Pauli Richtung Neustadt. Falls Sie mögen, lohnt es sich, Planten un Blomen– die grüne Lunge Hamburgs – zu queren. Sie haben aber auch die Möglichkeit mit der S-Bahn von der Station Reeperbahn mit der S1, S2 oder S3 bis zur Haltestelle Stadthausbrücke zu fahren. Auf dem Weg zum Michel können Sie einem Hamburger Original noch einen kurzen Besuch abstatten und sich eine kleine Portion Glück abholen. An der Ludwig-Erhard-Straße – Ecke Krayenkamp steht das Denkmal der Zitronenjette, einer fliegenden Händlerin aus dem 19. Jahrhundert und Hamburger Original. Eine Berührung der ausgestreckten Hand der Bronzefigur soll Gutes bringen.

Dann geht es an diesem Nachmittag Ihres Kurzurlaubs in Hamburg weiter zur berühmtesten Kirche der Stadt: St. Michaelis. Für den Nachtmichel können nur ausschließlich am Besuchstag ab 17:30 Uhr Karten erworben werden. Bevor es hoch hinausgeht, ist es an der Zeit, sich der Original Hamburger Küche im hanseatischen Restaurant Old Commercial Room hinzugeben. Auf der Speisekarte finden Sie viele traditionelle, norddeutsche Gerichte: von fangfrischem Fisch bis zu Labskaus.

Nach dem Essen warten der Michel und der Aufstieg als Teil der „Ausflugstipps Hamburg“. Das heißt, 453 Stufen wollen erklommen werden. Ein hochmoderner Aufzug erledigt den Höhenunterschied allerdings viel schneller und bequemer. 106 Meter über der Elbe dürfen Sie dann – untermalt von Hintergrundmusik – das Lichtermeer des nächtlichen Hamburgs mit dem Hafen genießen. Danach begeben Sie sich entweder von der U-Bahn-Station Rödingsmarkt oder dem S-Bahnhof Stadthausbrücke nach einem erlebnisintensiven zweiten Tag Ihrer Städtereise nach Hamburg wieder zurück ins Hotel.

Dieser detaillierte Ablauf Ihres Kurzurlaubs in Hamburg sind selbstverständlich nur Anregungen. Dass nicht alle sehenswürdigen Flecken einer Millionenmetropole besucht werden können, versteht sich von selbst.

Weltoffenheit ist auch in den Ausflugstipps Hamburg allgegenwärtig: zum Beispiel am Hafen oder im Miniatur Wunderland. Das spiegelt sich aber auch in der gastronomischen Vielfalt in der Stadt wider. Geheimtipps und Einblicke zum Teil abseits der Touristenpfade eröffnen sich den Teilnehmern der kulinarisch-kulturellen Stadtführungen.In Hamburg werden neun unterschiedliche Touren durch verschiedene Stadtteile angeboten.

Hamburg ohne Tageslicht: Das klingt wie eine weitere Breitseite auf das Hamburger Wetter. Hamburg ohne Tageslicht kann aber auch spannender Teil eines Kurzurlaubs in Hamburg sein – mit einer Besichtigungstour durch die unbekannte Welt unter der Stadt durch Bunker, Tunnel und Katakomben. In unregelmäßigen Abständen veranstaltet die Gesellschaft zur Erforschung und Dokumentation unterirdischer Bauten „Hamburger Unterwelten e.V.“ spannende Führungen zum Teil in Verbindung mit Kulturveranstaltungen unter Tage. Eine Voranmeldung ist notwendig.